In Titisee-Neustadt
Im Waldkindergarten zu sein bedeutet für die Kinder, der Natur ganz nah zu sein, frische Luft und Platz für vielfältige Bewegungserfahrungen.
Die Kinder erleben den direkten, lebendigen und sinnlichen Kontakt zu den Dingen, die sie umgeben.
Sie haben die Möglichkeit und die Zeit diese mit Aufmerksamkeit zu …
- Betrachten –das buntes Herbstlaub, die weißen Wolken, die Käfer ...
- Riechen –den moosigen Waldboden, den harzigen Ast, die Blumen und Blätter...
- Schmecken – den Waldhonig, die Pilze, die Himbeermarmelade...
- Hören –die Stille der Natur, das Zwitschern der Vögel, das Rascheln des Laubes, den Regen, die eigene Stimme, ein Ast der knackt...
- Fühlen –die raue Baumrinde, der glatte kalte Stein, das weiche Moos...
sich emotional darauf einzulassen und dabei Erfahrungen mit anderen Menschen zu machen.
Unser Anliegen ist es, dass die Kinder durch diese vielfältigen Erfahrungen und Erlebnisse ein liebe- und verständnisvolles Verhältnis zur Natur entwickeln, sie schützen und achten lernen.
„Jeder ist ein Genie!
Aber wenn du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist.“
-Albert Einstein-
Jeder Mensch hat besondere Talente und Fähigkeiten und jeder Mensch ist anders.
Uns ist es wichtig, jedes Kind in seiner Einzigartigkeit anzunehmen, zu achten, zu respektieren und ihm mit großer Aufmerksamkeit zu begegnen. Von besonderer Bedeutung ist deshalb die Haltung von uns Erwachsenen. Es bedarf einer freundlichen Zugewandtheit, Geduld und viel Zeit, damit sich die Kinder ihren Aktivitäten und Spieltätigkeiten hinwenden können. So können sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten entwickeln und lernen, eigenständig zu handeln.
Unser Wunsch ist es, den Kindern in unserem Waldkindergarten eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen und glücklich sind.
Eine achtsame und wertfreie Beobachtung ist Grundlage, um die Kinder entsprechend ihres individuellen Entwicklungsstandes, ihrer Bedürfnisse und ihrer Interessen zu fördern, zu unterstützen und zu begleiten.
Wir wählen die Plätze im Wald und das Material so, dass bei den Kindern die Lust und Freude zum selbständigen und konzentrierten Spielen, Lernen und Experimentieren geweckt wird und sie herausgefordert werden, sich Schritt für Schritt weiter zu entwickeln.
Den Tages- und Wochenablauf gestalten wir so, dass wiederkehrende Abläufe und Rituale den Kindern Orientierung bieten, auf die sie sich verlassen können. Diese helfen den Kindern, sich im Alltag zurechtzufinden und geben ihnen Vertrauen und Sicherheit.
Gemeinsam mit den Kindern werden Regeln und Vereinbarungen erarbeitet. Wir achten darauf, dass sowohl die Regeln, wie auch die Konsequenzen bei Nichteinhaltung für die Kinder nachvollziehbar sind. Die Kinder lernen so, dass sie selbst für ihr Verhalten verantwortlich sind. Regeln und Grenzen bedeuten auch immer Struktur, Halt und Schutz und begünstigen ein harmonisches Miteinander in der Kindergartengruppe.
Ein enger und regelmäßiger Austausch und eine gute Abstimmung mit den Eltern ist uns sehr wichtig und macht das pädagogische Arbeiten erst möglich. Nur gemeinsam können wir für das Wohl des Kindes und seine bestmögliche Entwicklung Sorge tragen. Gegenseitige Anerkennung, Achtung und Offenheit schafft die Grundlage für eine vertrauensvolle, partnerschaftliche Zusammenarbeit und eine gute Atmosphäre in unserem Waldkindergarten.
Der Waldkindergarten ist Teil der Gemeinde. Wir erkunden unser Lebensumfeld mit den Kindern und beziehen Einrichtungen wie die Bücherei, das nahegelegene Seniorenzentrum und örtliche Betriebe in unseren Kindergartenalltag mit ein.
Eine gute Zusammenarbeit und die Vernetzung zu Institutionen wie den Grundschulen, dem Kinderfördernetz P.R.I.S.M.A., Logopäden, Ergotherapeuten, Heilpädagogen, Kinderärzten, dem Gesundheitsamt und dem Förderzentrum Hochschwarzwald sind uns wichtig.
Unser Waldkindergarten erfüllt die gesetzlichen Grundlagen für die Arbeit im Kindergarten. Die pädagogischen Anforderungen, die im Orientierungsplan von Baden-Württemberg verankert sind, sind die Grundlagen unseres pädagogischen Handelns.
Die ausführliche Konzeption unseres Waldkindergartens lassen wir Ihnen bei Interesse gerne zukommen.
„Ein Kind ist wie ein Schmetterling im Wind.
Manche fliegen höher als andere, doch alle fliegen so gut sie können.
Warum vergleichen wie sie miteinander?
Jeder ist anders...
Jeder ist etwas Besonderes...
Jeder ist wunderbar und einzigartig.“
-Verfasser unbekannt-
Den Wald und die Natur sehen wir als einen besonders anregenden Lebens- und Lernraum für jedes Kind mit seiner Besonderheit, seiner Anders- und Einzigartigkeit, weil …
- Er vielfältige sinnliche Naturerfahrungen bietet und die Wahrnehmung fördert.
- Er eine wohltuende und entspannende Umgebung bietet.
- Stille erfahren und erlebt wird.
- Vielfältige Bewegungsanlässe möglich sind und die Förderung im psycho-motorischen Bereich unter idealen Bedingungen stattfindet.
- Sinnliche Zusammenhänge in der Natur nachvollziehbar sind.
- Grenzen erfahren werden und gegenseitiges Helfen somit unerlässlich ist.
- Die persönliche Bedeutungszuschreibung von Naturmaterialien und das Rollenspiel vielfältige Sprachanlässe ermöglicht.
- Das Immunsystem durch „Wind und Wetter“ gestärkt wird.
In der Gruppe lernen die Kinder voneinander und miteinander. Die Kinder erleben das „Anderssein“ als natürlich und selbstverständlich.
Förderung findet in alltäglichen Spielsituationen statt, die wir mit unserer respektvollen Aufmerksamkeit begleiten. Wir unterstützen die Kinder, wenn es die Situation erfordert und sehen uns somit als Wegbegleiter. Dabei geben wir den Kindern viel Zeit, sich ihren Aktivitäten und Spieltätigkeiten hinzuwenden. Die Kinder erfahren Bestätigung durch das Erreichen selbstgesteckter Ziele. So haben auch Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in unserer Einrichtung gute Lernbedingungen.
Durch den Aufenthalt in der Natur, erleben die Kinder den Jahreskreislauf besonders intensiv. Der regelmäßig, wiederkehrende Ablauf eines Tages, einer Woche und eines Jahres gibt den Kindern Sicherheit und Geborgenheit. Sich wiederholende Aktivitäten erleichtern die Orientierung im Kindergartenalltag und ermöglichen so, die Entwicklung einer altersentsprechenden Selbständigkeit.
„Und am Ende des Tages sollen deine Füße dreckig, deine Haare zerzaust und deine Augen leuchtend sein.“
-Verfasser unbekannt-
Jeder Kindergartentag beinhaltet seine immer wiederkehrenden Rituale. Je nach Wetterlage passen wir den Tagesablauf an die Gegebenheiten an.
- Ankommen der Kinder und Freispiel
- Morgenkreis (Begrüßungsritual, Absprachen, Lieder, Sing- und Fingerspiele)
- Gemeinsames Frühstück
- Freispiel mit integrierten und wöchentlichen Angeboten
- Abschlusskreis (Abschiedsritual, Absprachen, Lieder, Sing- und Fingerspiele)
- Abholzeit und Freispiel
So wie jeder Tag seine Struktur hat, sind auch die Wochentage in Form von immer wiederkehrenden Ritualen und Angeboten strukturiert.
- Geschichtentag (Märchen, Theater, Bilderbücher…)
- Bauernhoftag (an einem Tag der Woche erkunden und erleben die Kinder das Leben auf dem Fallerhof im Jostal)
- Hüttentag (kochen am Feuer, malen, werken, schneiden, basteln, kneten…)
- Bewegen- und Entspannungstag (Niedrigseilbauten, Tanz und Musik, Klangschale …)
- Zweigruppentag (die Kindergartengruppe wird an diesem Morgen in zwei Kleingruppen, entweder nach Alter oder Interesse aufgeteilt).
Wir feiern die Feste im Jahreskreis. In der Vorbereitung werden die Kinder mit einbezogen und können diese besonderen Ereignisse mitgestalten, beispielsweise Geburtstagsfeiern, die Begrüßung der Jahreszeiten, das Laternenfest, die Waldweihnacht, Fastnacht und Ostern.
Kulturgüter wie Bücher, Stifte, Papier, Scheren gehören in unserem Waldkindergarten ebenso dazu, wie verschiedene Instrumente, Schaufeln, Werkzeuge, unterschiedliche Gefäße und Lupen um einen differenzierten Zugang zur Natur ermöglichen.
Bis zu 20 Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt werden von vier Fachkräften in Voll- und Teilzeit und einem Bundesfreiwilligen in ihren Entfaltungs- und Entwicklungsprozessen begleitet und unterstützt.
Zeitweise bereichern SchülerInnen und Praktikanten unser Team.
Bevorzugt werden aufgenommen:
· Kinder aus der Stadt Titisee-Neustadt
· Kinder mit anerkanntem Förderbedarf aus dem gesamten Hochschwarzwald
· Geschwisterkinder
Bei starkem Regen oder Kälte bietet unsere beheizte Schutzhütte die Möglichkeit zum Aufwärmen und genug Platz zum Spielen und Werken. In der Hütte befindet sich auch eine Toilette.
Bei Gefahr durch Unwetter finden wir Schutz im Seniorenzentrum St. Raphael oder im Kindergarten Regenbogen.
Die Kindergartenbeiträge entsprechen den Beiträgen der Stadt Titisee-Neustadt.
Für Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf werden im Rahmen der Eingliederungshilfe § 53SGB VII ein Teil der Kosten übernommen.
Der Waldkindergarten ist maximal an 30 Tage im Jahr während der Schulferien geschlossen.
Die Anmeldung für den Waldkindergarten erfolgt künftig über das eingerichtete Portal der Stadt Titisee-Neustadt:
Bitte hier klicken und einen Betreuungsplatz suchen: Anmeldeportal Little Bird Titisee-Neustadt