Kinder an Klettergerüst
Einsatz für die Brandopfer lohnt sich

Einsatz für die Brandopfer lohnt sich

– Badische Zeitung

King B.Fiz 2013: Das stolze Ergebnis von knapp 4000 Euro konnten die Vertreter der Lebensheimat (Anna Pfaff) und der Lebenshilfe (Uli Pfeiffer, dahinter Wulf Schmidt) vom Orga-Team des Benefizkonzerts Klaus Flößer, André Werner (links und rechts vorne) sowie Albert Vögt, Achim Gauger, Dieter Köpfler und Boris Schmidt (von links hinten) entgegen nehmen. Foto: Christa Maier

LÖFFINGEN. Ihr Vorbild sind die Heiligen Drei Könige, die Geschenke zum Jesuskind brachten. Nicht aus Gold, Weihrauch und Myrrhe dafür aber aus zwei Geldsäcken bestand die milde Gabe, die der Freundeskreis Ralph Kaiser um Klaus Flößer, Achim Gauger, Dieter Köpfler, Boris Schmidt, André Werner und Albert Vögt für die Lebensheimat Reiselfingen und die Lebenshilfe Hochschwarzwald dabei hatten.

Nach der schrecklichen Brandkatastrophe in Titisee-Neustadt war klar: Der Erlös des bereits dritten Benefizkonzert "King B. Fiz" am 5. Januar soll auf die beiden Einrichtungen aufgeteilt werden. Knapp 4000 Euro blieben nach Abzug aller Unkosten übrig, so dass der Geschäftsführer der Lebenshilfe, Uli Pfeifer, und die Wohnbereichsleiterin der Lebensheimat, Anna Pfaff, am Samstag jeweils 1984 Euro entgegen nehmen durften.

"Wir hatten sehr viele unterstützende Hände, die Bereitschaft unentgeltlich für den guten Zweck zu helfen war hoch" sagte Dieter Köpfler vom Orga-Team rückblickend. Stellvertretend nannte er die Burgkeiler, die DLRG, den Fußballclub und die Delirium Gang, die Narren und auch die Feuerwehr, die sich beim Aufbau, der Bewirtung, Parkplatzdienst und Aufräumen einbrachten. Die Stadt Löffingen habe ihre Solidarität mit der kostenlosen Überlassung der Stadthalle zum Ausdruck gebracht. Neben vielen Sachspenden trugen zum Erfolg in erster Linie Eugenia Hagen mit ihren Schülern, "The Mixed Version", "Pink Fisch" und "Johnny on-the Spot" bei, die überwiegend ohne Gage auftraten. Das erklärte Ziel, dass das Geld Behinderten, die sowohl in einer Einrichtung als auch zu Hause von den Angehörigen betreut werden, zugutekommt, habe man erreicht.

 

Wie die Lebenshilfe die Spenden verwendet, erklärte Uli Pfeifer: Der Finanzierung der Mobilität und der zusätzlichen Freizeitaktivitäten, die man nach dem Brand und der dadurch fehlenden Tagesstruktur zusätzlich anbot und gerne angenommen wurden, kommen die Spenden entgegen. Diese würden auch die Entschädigung des zusätzlichen Betreuungspersonals, von dem man nicht alles auf ehrenamtlicher Schiene erwarten könne, erleichtern. "Auf so ein Ereignis bereitet man sich nicht vor" verdeutlichte Pfeifer. Ziel sei es gewesen, den traumatisierten Menschen eine schnelle, unbürokratische Tagesstruktur anzubieten. Und dies sei dank der Spenden und vieler Menschen, die ihre Hilfe auf vielseitige Weise anboten, möglich gewesen. "Man spürte, man war nicht allein" sagte Pfeifer.

"Wenn sieben Bewohner auf einmal fehlen, ist alles anders" verdeutlichte Anna Pfaff im Hinblick auf langjährige Freundschaften, die nicht mehr sind, oder auf Leute, die ihre Partner, Freunde oder Zimmernachbarn verloren. Die Situation sei absolut schrecklich gewesen. Viele Mitarbeiter seien aus ihrer Freizeit gekommen, zusätzliches Personal wurde requiriert und sofort ein Begegnungsraum eingerichtet. Die psychologische Betreuung von Mitarbeitern und Bewohnern, die das Unglück teilweise erst heute richtig realisieren, wurde sofort gestartet. "Die Verarbeitung dauert noch eine ganze Weile" sagt sie im Hinblick auf die Langzeitwirkung bei behinderten Menschen. Ziel sei es, den Alltag so gut wie möglich wieder herzustellen und eine Tagesstruktur anzubieten. Dies sei auch dank der großen Spendenbereitschaft möglich. "Durch das menschliche Miteinander über Institutionen hinweg ist eine ungeheure Solidarität entstanden, die zu weiteren hilfreichen Aktionen beiträgt" sagte der Vorsitzende der Lebenshilfe, Wulf Schmidt. "Ihr seid daher keine heiligen Könige, sondern heilende Könige" bedankte er sich bei den Überbringern der milden Gaben.

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