Kinder an Klettergerüst
Familienunterstützender Dienst zieht Bilanz

Familienunterstützender Dienst zieht Bilanz

– Südkurier

Seit knapp einem Jahr ist der Familienunterstützende Dienst der Lebenshilfe Südschwarzwald auch in Bad Säckingen eingerichtet worden. Zuständig für die Koordination der Familien mit Kindern oder Jugendlichen mit Behinderungen und deren Betreuer ist Birgit Meerkamp. Insgesamt sind 90 Betreuer im gesamten Landkreis Waldshut tätig. Bild: susanne kanele

Gemeinsame Zeit verbringen, Spiele spielen, einkaufen oder einfach mal Freiräume für die Angehörigen schaffen. Bereits seit 2006 besteht der Familienunterstützende Dienst der Lebenshilfe Südschwarzwald. Ziel des Dienstes ist die Unterstützung und Entlastung von Angehörigen, die Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene mit Behinderung zu Hause betreuen.

Es geht dabei darum, den Angehörigen Freiraum für eigene Termine, Erledigungen, Freizeitaktivitäten und Erholung zu verschaffen. „Und für den Menschen mit Handicap bietet ein Alltagsbegleiter Abwechslung vom Alltag, Ansprache und Kontakt nach außen“, erklärt die Leiterin des Familienunterstützenden Dienstes, Elke Stadler.

Vor etwas mehr als vor einem Jahr ist der Familienunterstützende Dienst auch in Bad Säckingen eingeführt worden. Rund 30 Familien mit Kindern oder Jugendlichen mit Behinderung werden von Birgit Meerkamp von der Lebenshilfe Südschwarzwald betreut. Sie ist für die Vermittlung und Koordination in Bad Säckingen zuständig.

Ihr zur Seite stehen momentan 40 ehrenamtliche Helfer, die stundenweise zu den Familien gehen und die Angehörigen damit unterstützen. Aber das reicht längst noch nicht aus. Denn die Nachfrage ist größer. Für die Familien ist die Betreuungsperson als zusätzlicher sozialer Kontakt sehr wichtig. „Meist entsteht so etwas wie eine Freundschaft zwischen Kind und der Betreuung sowie von der Betreuungsperson zu der ganzen Familie“, erklärt Birgit Meerkamp. Oftmals leben die Menschen mit Behinderung isoliert und haben kaum soziale Kontakte nach außen. Darum ist der Kontakt sehr wichtig. Diese Freundschaften die zwischen dem Betreuer und dem Betreuten entstehen, gibt es bei vorhandenen Altersunterschieden oder unter Gleichaltrigen. Es gibt aber auch Familien, deren Kinder genießen so etwas wie eine Oma oder Opa ganz für sich zu haben. Wieder andere Familien sind froh, eine erfahrene Betreuung für ihr Familienmitglied zu haben.

Insgesamt 90 Betreuer sind momentan für den Familienunterstützenden Dienst im gesamten Landkreis Waldshut tätig. Die Betreuer benötigen keine Vorbildung in Pflege- oder sozialpädagogischen Berufen. Auch Alter oder Geschlecht spielen keine Rolle. „Wichtig ist es, dass die künftigen Helfer unvoreingenommen an ihre Aufgabe herangehen“, erklärt Birgit Meerkamp. Denn das macht ihrer Meinung nach, vieles leichter. „Es ist eine abwechslungsreiche Aufgabe, aber gerade das ist das Schöne daran“, so Meerkampf weiter. Und zu Beginn seiner Aufgabe braucht der Betreuer keine Angst zu haben, dass er mit dem Kind allein gelassen wird. „Die Angehörigen sind immer in der Nähe“, verspricht Birgit Meerkamp. Die Lebenshilfe bietet Schulungen an, die von den Betreuern auf freiwilliger Basis besucht werden können. Wichtig ist, dass die Betreuer die Aufgabe mit Freude aufnehmen und nicht wegen dem Geld. Der Einsatz wird zwar mit einem Stundensatz bezahlt, kann aber nicht als vollwertiger Job angesehen werden. „Denn der Einsatz ist im Durchschnitt zwei bis zehn Stunden pro Woche“, so Birgit Meerkamp.

 

Betreuung

Viele Menschen mit Behinderung werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut. Der Familienunterstützende Dienst unterstützt im Rahmen einer Ehrenamtspauschale diese Familien bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe, in dem sie die Betreuung in deren gewohntem Umfeld zu Hause, stunden- oder tagesweise übernimmt. Weitere Informationen gibt es vormittags bei der Lebenshilfe Südschwarzwald unter der Telefonnummer 07741/965 72 77 in Waldshut-Tiengen oder unter 07761/553 93 59 in Bad Säckingen.

 


Zurück