Kinder an Klettergerüst
Abwechslung vom Alltag

Abwechslung vom Alltag

– Badische Zeitung

TITISEE-NEUSTADT (twi). Dieser Betrag kann sich sehen lassen: 56 000 Euro an Spenden sind bei der Aktion Weihnachtswunsch der BZ eingegangen. Das besagt die Zwischenbilanz kurz vor Abschluss der Aktion.

Menschen mit einer Behinderung sind abhängig von Hilfen. Sie sind meist nicht in der Lage, sich selbst und mit eigenen Finanzmitteln zu helfen. "In der Bundesrepublik Deutschland ist jedoch eine Vollversorgung für Menschen mit Behinderung nicht vorgesehen", erklärt der Geschäftsführer der Lebenshilfe Südschwarzwald, Uli Pfeiffer. Durch einzelne Gesetze seien verschiedene Hilfsformen festgesetzt, die jedoch die gesamten Grundbedürfnisse nicht abdecken und darüber hinaus von den einzelnen Kostenträgern möglichst reduziert würden. Pfeiffer: "Menschen mit Behinderung und deren Angehörige sehen sich mit einem löchrigen Flickenteppich an Hilfen konfrontiert. Dies ist auch eine der Gründe, wieso die Lebenshilfen entstanden sind. Als Selbsthilfeinitiative, die wir immer noch sind, sehen wir uns als Fürsprecher und Wegbereiter durch diesen Dschungel von Vorschriften, Gesetzen, Richtlinien, mit ihren Förderungen oder auch Ablehnung zu Hilfegesuchen."

 

Behinderte stehen oft vor Situationen in denen sie selbst nicht mehr weiterkommen. "Mit den Spenden der Aktion Weihnachtswunsch der Badischen Zeitung hat die Lebenshilfe die Möglichkeit, ohne großen Aufwand für die betroffenen Personen zeitnah und effektiv Hilfen zur Verfügung zu stellen", freut sich Pfeiffer. Auch im abgelaufenen Jahr seien zahlreiche finanzielle Hilfen gewährt worden. Dabei verschaffe sich die Lebenshilfe einen Einblick in die Situation des Hilfesuchenden und sorge damit dafür, dass der Bedürftige die Hilfe erhält, die er braucht, und ein Missbrauch ausgeschlossen wird.

Auch ältere Menschen mit geistiger Behinderung brauchen Anregung, um den Anschluss an das gesellschaftliche Leben nicht zu verlieren, eigene Fertigkeiten nicht einzubüßen und immer wieder ein Stück Selbstständigkeit zu trainieren. Als Beispiel nennt der Lebenshilfe-Geschäftsführer eine behinderte Frau, die einen Zuschuss für einen Koch- und Backkurs erhalten hat, den sie ohne die Hilfe der Aktion Weihnachtswunsch nicht hätte besuchen können, da ihre finanzielle Situation dies nicht zugelassen hätte.

Ein anderes Beispiel ist ein Kind mit starker Sehstörung, bei dem schon zum wiederholten Male die wichtige Brille kaputtgegangen ist. Dies hatte auch damit zu tun, dass das Mädchen durch ihre starke Entwicklungsstörung nicht in der Lage ist, sorgsam mit dieser Sehhilfe umzugehen. Die Eltern waren finanziell nicht imstande, nochmals eine Brille zu finanzieren. Die Lebenshilfe förderte mit Hilfe der Aktion Weihnachtswunsch eine neue Brille. Um weiteren Zerstörungen vorzusorgen, wird diese hauptsächlich im Kindergarten unter Aufsicht getragen und dort auch aufbewahrt.

Individuelle Hilfsmittel für individuelle Handicaps

Viele Menschen mit Behinderung wohnen in für sie ausgelegten Einrichtungen. Dort erhalten sie Fürsorge und Pflege. Der Alltag dort braucht bestimmte Abläufe, damit die gute Versorgung für alle Bewohner sichergestellt werden kann. Uli Pfeiffer: "Leider führt das unausweichlich dazu, dass die Bewohner in einem festen Zeitkorsett leben. Um wieder, wenigstens für eine kurze Zeit, selbstbestimmt die Freizeit verbringen und den Alltag nach den eigenen Wünschen mitgestalten zu können, haben wir einer finanziell schwach aufgestellten Bewohnerin einen Zuschuss zu einer Freizeit bewilligt."
In den meisten Fällen sei es das Zusammenprallen zwischen den finanziell schwachen Lebensumständen mit den sehr teuren, aber benötigten Hilfemaßnahmen. Dabei stellt sich sehr oft die Frage, wieso die Hilfen für Menschen mit Behinderung so teuer sind? Der Lebenshilfe-Chef erklärt: "Jede Behinderung ist sehr individuell und so werden auch sehr individuelle Hilfsmittel benötigt." Zudem seien auch die so genannten Assistenzleistungen teuer: Menschen mit einer starken Behinderung können nicht alleine auf eine Freizeit gehen oder einen Tagesausflug unternehmen, sondern brauchen unter Umständen eine eigene Betreuungsperson. Die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfen in der Behindertenhilfe sind bei weitem nicht einmal ausreichend für den Alltag. Mit Hilfe der Spendengelder aus der BZ-Aktion Weihnachtswunsch kann auch in diesem Jahr wieder vielen Menschen mit Behinderung eine Teilnahme an Ausflügen oder Freizeiten ermöglicht werden.

Unter anderem haben gespendet: Hans Peter Gatti (30), Klaus Dieter Hagius (50), Klaus Reiner (30), Rita Pfaff (50), Burkart und Susanne Knospe (200), Alfred Probst (50), Margit Winterhalder (30), Weihnachtsmarkt Altglashütten (310), Edith Kramer (10 Euro), Familie Klüttermann (100), Margit und Erwin Gronmayer (100), Johanna Kessler (20), Waltraud Blatter (20), Hermann Winterhalter (100), Christa Meyer (50), Annemarie Förderer (20), Roswitha Hempel (100), Erich Duttlinger (200),Wilhelm Kleiser (150), Katholische Frauengemeinschaft Titisee (200),Theresia Schwörer (50), Martin Gut (50), Landfrauenverein Schönenbach (400), Matthias und Helga Faller (100), Harald und Monica Zimmermann (100), Irma Gfell (30), Ursula Waldvogel (50), Armin Kiefer (25), Josef und Amalia Ruf (50), Don Raley und Susanne Weerakkody (50), Alfred Kiefer (50),Peter Schleuniger (100), Autohaus Mayer (200), Doris und Peter Zimmermann (50),Veronica Knöpfle (20), Altenwerk Oberbränd (100), Roland und Harald Raufer GbR (500), Heinz und Ursula Werner (100), Isidor und Heiderose Kaiser (30), Theresia Faller-Kula (50), Bärbel Steinbrenner (100), Maria Dorothea Mattisseck-Neef (200), Karl und Gertrud Lickert (50), Wilhelm Fürderer (30), Karin Mundinger Müttertreff Hinterzarten (200), Karla und Günter Scherer (50), Behringer-Reisen GmbH (100), Andrea und Martin Lauble (100), Ute und Rolf Stoll (50), Paul und Hildegard Scherer (30), Löffinger Heilkräuterstüble (50), Gerhard Tascher (100), Rolf Ruf (80), Familie Tschek (100), Franz Wehrle (20), Andrea Spall (150).

Spenden sind weiter möglich unter:
Sparkasse Hochschwarzwald:
IBAN: DE28 6805 1004 0004 0100 88
BIC: SOLADES1HSW
Volksbank Freiburg:
IBAN: DE21 6809 0000 0018 0981 05
BIC: GENODE61FR

 

Mit Hilfe der Aktion Weihnachtswunsch konnte eine Frau mit Behinderung an einem Kochkurs teilnehmen.
Die Spendengelder werden auch für Freizeiten für Menschen mit Behinderung genutzt

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