Kinder an Klettergerüst
Behinderte sind auf Hilfe angewiesen

Behinderte sind auf Hilfe angewiesen

– Badische Zeitung

TITISEE-NEUSTADT (twi). Menschen mit einer wesentlichen Behinderung sind stark abhängig von der Kostenerstattung durch Dritte. Sie selbst können ja – wenn überhaupt – nur geringste Einnahmen erwirtschaften, während gleichzeitig die Ausgaben für Mobilität, Wohnen und Pflege deutlich höher sind als beim Durchschnittsbürger.

"Das führt dazu, dass diese Menschen immer wieder veränderten Tatsachen gegenüberstehen", sagt Uli Pfeiffer, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Südschwarzwald. Er kritisiert, dass sich "beinahe im Zwei-Jahres-Takt die Gesetzesgrundlagen ändern". Auch Sparprogramme hätten direkte Folgen für den Alltag. Pfeiffer: "Im Moment ist festzustellen, dass gerade für Menschen in einem Heim die bisherigen Möglichkeiten, außerhalb des Wohnheims etwas zu unternehmen, immer weiter eingeschränkt werden."

Der Lebenshilfe-Geschäftsführer führt ein Beispiel an: Die Landkreisverwaltung handelt einen Vertrag mit dem Wohnheimbetreiber aus, der die Versorgung im Wohnheim inklusive Freizeitbetätigungen einschließt. Dafür wird aber eine Zahlung (Pflegesatz) durch den Landkreis geleistet, die nicht viel mehr als den Routinealltag des Wohnheims abdeckt. Freizeit kann dadurch gar nicht mehr nennenswert mit Leben gefüllt werden. Gleichzeitig zieht sich die Pflegekasse aus der Verantwortung zurück mit dem Argument, die Menschen mit Behinderung wären mit allem, auch mit Angeboten zur Freizeit, durch die Zahlungen aus dem Landkreis schon voll ausgestattet.

 

Pfeiffer: "Diese Misere führt dazu, dass Menschen mit Behinderung in einem Wohnheim immer weniger Erfahrungs- und Lebensbereiche außerhalb haben."

Schon seit langer Zeit werden die Wohnheimbewohner durch die Aktion Weihnachtswunsch der Badischen Zeitung gefördert, wird ihnen die Teilnahme an Freizeiten ermöglicht. Dabei zeigt sich, dass immer mehr Menschen diese Förderung dringend brauchen, wenn sie nicht ohne die Anbindung an unsere Gesellschaft vereinsamen wollen.

Durch die große Spendenbereitschaft der BZ-Leser können die Lebenshilfe, aber auch die Caritas, das Rote Kreuz, das Diakonische Werk und die Arbeiterwohlfahrt immer dann unbürokratisch helfen, wenn kurzfristig keine andere Unterstützungsmöglichkeit besteht. Mit dem inzwischen erreichten Spendenstand von 58 000 Euro kann wieder das ganze Jahr über alten, kranken und behinderten Menschen und Familien in Notlagen mit einer finanziellen Zuwendung unter die Arme gegriffen und gezeigt werden, dass sie nicht im Stich gelassen werden. Über jeden Cent wird genau Buch geführt, jeder Fall wird sorgfältig geprüft: Kein Spendengeld soll unnötig ausgegeben werden.

Spenden sind möglich unter:
Sparkasse Hochschwarzwald:
IBAN: DE28 6805 1004 0004 0100 88
BIC: SOLADES1HSW
Volksbank Freiburg:

IBAN: DE21 6809 0000 0018 0981 05
BIC: GENODE61FR

 

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