Kinder an Klettergerüst
Die Helfer des Familienunterstützenden Diensts für Angehörige von Pflegenden stehen unter neuer Leitung

Die Helfer des Familienunterstützenden Diensts für Angehörige von Pflegenden stehen unter neuer Leitung

– Südkurier

Gemeinsame Zeit verbringen, Spiele spielen, einkaufen oder auch Freiräume für die Angehörigen schaffen. Bereits seit 2006 besteht der Familienunterstützende Dienst der Lebenshilfe Südschwarzwald. Ziel des Dienstes ist die Unterstützung und Entlastung von Angehörigen, die Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene mit Behinderung zu Hause betreuen. Es geht darum, den Angehörigen Freiraum für Termine, Erledigungen, Freizeitaktivitäten und Erholung zu verschaffen. „Und für den Menschen mit Handicap bietet ein Alltagsbegleiter Abwechslung vom Alltag, Ansprache und Kontakt nach außen“, erklärt die Leiterin des Familienunterstützenden Dienstes, Elke Stadler. Vor rund drei Jahren ist der Familienunterstützende Dienst in Bad Säckingen eingeführt worden. Rund 30 Familien mit Kindern mit Behinderung werden dort von der Lebenshilfe Südschwarzwald betreut. Bisher ist der Bereich von Birgit Meerkamp geleitet worden. Jetzt hat Ulrike Kunze aus Wehr diesen Posten übernommen.

Bisher war die 55-Jährige als Personalleiterin beschäftigt. „Doch es hat mir einfach keinen Spaß mehr gemacht“, sagt sie. Sie stieß auf die Anzeige der Lebenshilfe Südschwarzwald. „Durch mein Hobby, das Reiten, hatte ich bereits mit Kindern mit Behinderungen zu tun“, erzählt sie. „Darum war mir dieses Thema nicht fremd.“ Seit Mai ist Kunze bei der Lebenshilfe Südschwarzwald. „Und ich habe den Schritt bisher nicht bereut“, sagt sie. Sie ist für die Vermittlung und Koordination in Bad Säckingen zuständig. Ihr zur Seite stehen 30 ehrenamtliche Helfer, die stundenweise zu den Familien gehen und die Angehörigen unterstützen.

Aber das reicht längst nicht aus. Denn die Nachfrage ist größer. Für die Familien ist die Betreuungsperson als zusätzlicher sozialer Kontakt wichtig. „Meist entsteht so etwas wie eine Freundschaft zwischen Kind und der Betreuung sowie von der Betreuungsperson zu der ganzen Familie“, erklärt Elke Stadler. Oftmals leben die Menschen mit Behinderung isoliert. Darum ist der Kontakt wichtig. Es gibt Familien, deren Kinder genießen die Freundschaft zu Gleichaltrigen oder Älteren oder, so etwas wie eine Oma oder einen Opa für sich zu haben. Andere Familien sind froh, eine erfahrene Betreuung für ihr Familienmitglied zu haben.

90 Betreuer sind für den Familienunterstützenden Dienst im Landkreis Waldshut tätig. Sie benötigen keine Vorbildung in Pflege- oder sozialpädagogischen Berufen. „Wichtig ist es, dass die künftigen Helfer unvoreingenommen an ihre Aufgabe herangehen“, erklärt Kunze. „Es ist eine abwechslungsreiche Aufgabe, aber gerade das ist das Schöne daran“, so Kunze weiter. Und zu Beginn seiner Aufgabe braucht der Betreuer keine Angst zu haben, dass er mit dem Kind allein gelassen wird. Die Lebenshilfe bietet Schulungen an, die von den Betreuern auf freiwillige Basis besucht werden können. Wichtig ist, dass sie die Aufgabe mit Freude aufnehmen und nicht wegen des Geldes. Der Einsatz wird mit einem Stundensatz bezahlt, kann aber nicht als vollwertiger Job angesehen werden. „Denn der Einsatz ist im Durchschnitt zwei bis zehn Stunden pro Woche“, so Kunze.

Die Dienstleistung

Viele Menschen mit Behinderung werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut. Der Familienunterstützende Dienst hilft diesen Familien bei ihren verantwortungsvollen Aufgaben, indem er die Betreuung in deren gewohntem Umfeld zu Hause, stunden- oder tagesweise, übernimmt. Weitere Information gibt es vormittags bei der Lebenshilfe Südschwarzwald unter Telefon 07741/965 72 77 in Waldshut-Tiengen oder unter der Telefonnummer 07761/553 93 59 in Bad Säckingen.

Ulrike Kunze (links) aus Wehr ist neue Gruppenleiterin für den Familienunterstützenden Dienst der Lebenshilfe Südschwarzwald in Bad Säckingen. Rechts die Leiterin des Familienunterstützenden Diensts in Waldshut-Tiengen, Elke Stadler. | Bild: Susanne Kanele

 

Zurück