Kinder an Klettergerüst
Durch frühe Förderung können spätere Probleme vermieden werden

Durch frühe Förderung können spätere Probleme vermieden werden

– Badische Zeitung

Durch frühe Förderung können spätere Probleme vermieden werden
Ramona Böhler, Johanna Podeswa, Uli Pfeiffer, Christine Lechner, Cornelia Zühlke-Martin und Hans-Peter Cheret (von links). Foto: Martha Weishaar

BONNDORF. Großer Andrang herrschte am Tag der offenen Tür im Beratungs- und Frühförderzentrum der Lebenshilfe Südschwarzwald im Gebäude des hiesigen Gesundheitszentrums. Geschäftsführer Uli Pfeiffer lobte aus diesem Anlass den idealen, zentralen Standort der multifunktionalen Räumlichkeiten mit zeitgemäßer Ausstattung, aber auch die visionäre Tatkraft von Bürgermeister Michael Scharf sowie des Bauherren, welche die Einrichtung der Bonndorfer Außenstelle der Lebenshilfe überhaupt erst ermöglicht hatten.

Nur gemeinsam könne man Dinge zum Guten verändern und hier hätten sich die Verantwortlichen von Landkreis, Kommune und Lebenshilfe glücklich zusammengefunden. Als gelungen bezeichnet Uli Pfeiffer überdies den Zusammenschluss der Lebenshilfe Hochschwarzwald und Hochrhein. Gleichwohl sei man noch damit beschäftigt, gemeinsame Strukturen zu entwickeln. Finanziell gefördert wird die Lebenshilfe übrigens stark von der "Aktion Mensch". Vorsitzender Heinz Kaiser und der Sozialdezernent des Landratsamtes, Reinhard Hoferer, waren ebenso unter den Gästen wie Therapeuten, Erzieherinnen, Integrationshelferinnen, Kinderärzte, Lehrkräfte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.


In den Räumen des Beratungs- und Frühförderzentrums in der Martinstraße werden derzeit etwa 30 Kinder aus Bonndorf, Wutach, Grafenhausen, Eggingen und einigen Stühlinger Ortsteilen überwiegend durch die Therapeuten Anja Strigel, Edgar Keller und Regina Baus gefördert. Inzwischen entwickelte sich ein enges Netzwerk mit Erzieherinnen, Kooperationspartnerinnen, dem Frühförderverbund der Schulen, Schulleitern sowie den ortsansässigen Kinderärzten Monika und Christian Spitz-Valkoun. Auch das Angebot des Freizeitclubs an Wochenenden wird rege in Anspruch genommen. Die beiden Jugendlichen Johanna Podeswa und Ramona Böhler gestalten hier mit Kindern die Freizeit, derweil deren Eltern sich Zeit für Besorgungen, Hausarbeit oder anderweitige Aktivitäten nehmen können. Die Wochenenden werden im Förderzentrum überdies gerne zu Treffen zwischen Behinderten und ihren jeweiligen Betreuern genutzt.

Insgesamt fördert die Lebenshilfe Südschwarzwald derzeit 127 Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen. Den zunehmenden Bedarf an Frühförderung erklären Cornelia Zuhlke-Martin und Christine Lechner hauptsächlich mit dem medizinischen Fortschritt und den damit einhergehenden höheren Überlebenschancen von Frühgeborenen. Möglichst frühe Förderung hilft gerade diesen Kindern, Entwicklungsverzögerungen aufzuholen. Auch die veränderten Anforderungen an Kinder sowie allgemeine Reizüberflutung spielen eine Rolle beim höheren Förderbedarf. Durch die Einführung einer zusätzlichen Vorsorgeuntersuchung im vierten Lebensjahr wird außerdem in einem hochsensiblen Entwicklungsstadium von Kindern etwaiger Förderbedarf frühzeitig erkannt. Rechtzeitige Förderung in dieser Entwicklungsphase vermeidet spätere Probleme bei der Einschulung. Die kurzen Wege zu Ergotherapie oder heilpädagogischen Maßnahmen durch die Vor-Ort-Einrichtung der Lebenshilfe sind für alle Betroffenen von großem Vorteil.

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