Kinder an Klettergerüst
Eine unschätzbar wichtige Aufgabe im Alltag

Eine unschätzbar wichtige Aufgabe im Alltag

– Badische Zeitung

BONNDORF. Traditionsgemäß hielt die Lebenshilfe Südschwarzwald ihre Jahreshauptversammlung in der Sparkasse in Bonndorf ab. Uli Pfeiffer, der Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige, stellte den Jahresabschluss 2016 vor und informierte über die vielschichtigen Bereiche, in denen sich "sein" Verein erfolgreich betätigt.

Nach der Begrüßung durch Dieter Köpfler von der Sparkasse und dem Vereinsvorsitzenden Wulf Schmidt lieferte Uli Pfeiffer ein umfassendes Bild vom verflossenen Geschäftsjahr, das mit einem mittelständischen Unternehmen vergleichbar, in den Landkreisen Waldshut und Hochschwarzwald agiert.

Im Berichtsjahr musste der Verein bei einem Gesamtaufwand und -ertrag von jeweils über 2 Millionen Euro ein Minus von 24 303,60 Euro hinnehmen. Im Vorjahr präsentierte man noch ein Plus von 27 763,87 Euro. "Doch wirtschaftlich stehen wir trotzdem gut da, die Liquidität war jederzeit gegeben" schilderte der Geschäftsführer das Ergebnis und lieferte schlüssige Hintergründe zum Zahlenwerk. Sehr detailliert berichtete er über acht Themenfelder und Bereiche, in denen sich die Hauptamtlichen und eine Vielzahl von Ehrenamtlichen im Verein betätigen. Dazu zählen Gruppen- und individuelle Angebote in beiden Landkreisen, zwei Kindergärten in Laufenburg-Rhina und in Neustadt, die Frühförderung und der Bereich Wiedereingliederung in die Arbeitswelt ("Kompass"). Keine guten Noten gab er den aktuellen gesetzlichen Regelungen zur Inklusion und belegte seine Sorgenfalten für die Zukunft mit Beispielen aus dem Alltag seines Aufgabenfeldes. Alle gutgemeinten Hinweise und Eingaben an die politische Ebene beim Regierungspräsidium oder bei Landespolitikern hätten nichts bewirkt. Tatsächlich – so seine Feststellung – würden ländliche Regionen gegenüber Ballungszentren wie beispielsweise Stuttgart deutlich benachteiligt. Diplomkaufmann Joachim Stärk hatte das Zahlenwerk als Abschlussprüfer unter die Lupe genommen und bescheinigte – inzwischen im 29. Jahr – mit dem offiziellen Bestätigungsvermerk "Keine Einwendungen", dass die Buchhaltung ohne Fehl und Tadel gearbeitet habe. Mechthild Frey-Albert überbrachte den Dank des Bürgermeisters Michael Scharf und schlug der Versammlung wunschgemäß die Entlastung des gesamten Vorstandes vor. Diese wurde ohne Gegenstimme erteilt. Glückwünsche überbrachte Wulf Schmidt im Verlaufe seiner Moderation an Mechthild Nägele zu ihrem erfolgreichen Abschluss als qualifizierte Hospizbegleiterin für Menschen mit Behinderung.

Zum Abschluss beziehungsweise nach Ende der offiziellen Versammlung gönnten sich die Anwesenden einige Leckerbissen am von der Sparkasse Bonndorf-Stühlingen übernommenen Buffet. Eine informative Köstlichkeit über den Alltag, garniert mit herrlichen für die Kinder durchweg positiven Erlebnisse im Waldkindergarten in Neustadt nach einem Jahr seines Bestehens lieferte deren Leiterin Caroline Zähringer in Wort und Bild. Ab 2018 sollen dort zusätzlich zwei Kinder mit Behinderung integriert werden.

Dass sich von den 15 Versammlungsteilnehmern lediglich eine Hand voll echte Mitglieder zu der Hauptversammlung eingefunden hatte, mag mit Arbeitsbe- oder -überlastung im familiären Umfeld zusammenhängen. Die Beschlussfähigkeit wurde – wie der Vorsitzende betonte – nicht beeinträchtigt. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn künftig, mit Respekt vor der wertvollen Arbeit, mehr Mitglieder kommen würden, viel weniger sind kaum noch möglich.

 

 

Jahreshauptversammlung der Lebenshilfe Südschwarzwald (von links): Caroline Zähringer (Leiterin des Waldkindergartens Neustadt), Uli Pfeiffer (Geschäftsführer der Lebenshilfe Südschwarzwald), Wulf Schmidt (Vorsitzender), Mechthild Frey-Albert (Bürgermeisterstellvertreterin) und Mechthild Nägele (Mitarbeiterin im Hospizdienst) bestritten die Tagesordnungspunkte der Versammlung in Bonndorf. Foto: Erhard Morath

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