Fürs Leben - mit und ohne Handicap

Kursteilnehmer knüpfen mit Fäden ein Beziehungsgeflecht. Foto: Privat

"Inklusion in der Erwachsenenbildung", so könnte man das Projekt umschreiben. Cornelia Becker und Elke Beck, beide in der beruflichen beziehungsweise ehrenamtlichen Tätigkeit mit Menschen mit Behinderung vertraut, führten gemeinsam durch den Kurs. Dorothea Welle, Leiterin des Bereichs Exerzitien und geistliche Angebote im Haus Maria Lindenberg, war auf das Seminar aufmerksam geworden. Da sie in Kontakt zur Lebenshilfe in Titisee-Neustadt steht, war sie von dem Konzept schnell überzeugt. So kamen erste Anmeldungen aus diesem Kontext.

Wie schreibt man eine Veranstaltung aus, die Menschen mit und ohne Behinderung ansprechen soll? Das war eine der Fragen, die am Anfang der Zusammenarbeit stand. Schließlich waren zwölf Teilnehmende aus dem Hochschwarzwald und der Rheinebene gekommen. Eine anfängliche Scheu kam erst gar nicht auf, denn mittels eines Wollfadens wurde sogleich ein Beziehungsnetz geknüpft, wobei jeder und jede den eigenen Namen und den Heimatort benannte.

Im wechselnden Zweiergespräch erfuhr man voneinander, was man, zum Beispiel, gut und was man weniger gut kann. Große Augen und eine ungeahnte Kreativität löste der von Becker und Beck gerichtete Materialtisch aus, auf dem sich von kleinen Spielfiguren über Fäden, Holzsteine, Spielgeld, Muscheln bis zu größeren beweglichen Figuren noch vieles mehr fand. Jeder Teilnehmer gestaltete zunächst für sich ein Bild vom eigenen Lebensumfeld. Danach wurde bei der Besichtigung der Werke gestaunt, was andere im eigenen Bild entdeckten. Nach dem Mittagessen wurde dieses noch einmal verändert, wobei Wünsche und Träume im Bild darzustellen waren.

"Leben wie ich will" – dass das ganz gut gemeinsam zu erreichen ist, das hat dieser Tag gezeigt. Alle kamen auf ihre Kosten, hatten viel Freude und sind mit der ein oder anderen Erkenntnis nach Hause gefahren. Die Verantwortlichen haben aufgrund der positiven Resonanz schon einen weiteren Termin bestätigt.