Kinder an Klettergerüst
Kompass für die Berufswelt

Kompass für die Berufswelt

– Badische Zeitung

Stehen hinter dem Kompass-Projekt: Hugo Waidelich (vorne von links), Kerstin Axt und Uli Pfeiffer, Lebenshilfe Südschwarzwald, Reinhold Heil (hinten von links), Landrat Martin Kistler, Thomas Dörflinger (MdB) und Sozialdezernentin Sabine Schimkat. Foto: Ursula Freudig

Inklusion endet nicht in den Klassenzimmern, sie soll auch auf dem Arbeitsmarkt fortbestehen. Foto:dpa

WALDSHUT-TIENGEN. Menschen mit Behinderung eine Alternative zur Arbeit in Werkstätten anzubieten, ist das Ziel des neuen Projekts Kompass. Es unterstützt und begleitet Menschen mit Behinderung, die im allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß fassen möchten. Erarbeitet wurde Kompass von der Lebenshilfe Südschwarzwald in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Waldshut und der GWA (gemeinnützige Gesellschaft zur beruflichen Wiedereingliederung).

Die Projektpartner werten das Projekt als Chance für mehr Normalität im Leben von Menschen mit Behinderung. Kompass steht für "Kompetenzzentrum für passgenaue Assistenzangebote beruflicher Teilhabe". Ansprechpartnerin bei der Lebenshilfe ist Kerstin Axt, die Erfahrungen aus einem ähnlichen Projekt in Saarbrücken mitbringt. "Kompass ermöglicht passgenaues Vorgehen auf den individuellen Menschen", sagt sie.

Ausgehend von den Wünschen und Fähigkeiten der Menschen mit Behinderung, wird nach einem geeigneten Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft gesucht. Kann er gefunden werden, wird der Betreffende für diesen Arbeitsplatz trainiert und dort von sogenannten Joblotsen begleitet.

Von zwei bis drei Jahren Ausbildungszeit geht Uli Pfeiffer, Geschäftsführer der Lebenshilfe, aus. Im optimalen Fall endet die Arbeit von Kompass mit einem dauerhaften Arbeitsverhältnis, das vom Integrationsdienst weiter begleitet werden würde. Das Projekt hat eine mehrjährige Vorbereitungszeit hinter sich. Mit Hilfe des Bundestagsabgeordneten Thomas Dörflinger (CDU) wurden rechtliche Hindernisse überwunden, damit eine, auf fünf Jahre begrenzte, Förderung durch Aktion Mensch möglich wurde.

Landrat Martin Kistler nannte Kompass einen ergänzenden Baustein des Teilhabeplans des Landkreises für Menschen mit Behinderung. Nach Aussage von Sozialdezernentin Sabine Schimkat wird es dabei vor allem um Teilzeit- und Nischenarbeitsplätze gehen. "Wir müssen Eltern die Angst nehmen, dass ihr Kind nur in einer Werkstätte gut versorgt ist", bekräftigt die Sozialdezernentin.

Informationen zum Projekt Kompass gibt es bei Kerstin Axt von der Lebenshilfe Südschwarzwald, Grieshaberstraße 4 in Waldshut, telefonisch unter  07751/8302274 oder auch per E-Mail unter der Adresse k.axt@lebenshilfe-ssw.de

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