Kinder an Klettergerüst
Zusammenwachsen war Schwerpunkt

Zusammenwachsen war Schwerpunkt

– Badische Zeitung

Der Vorstand der Lebenshilfe e.V. informierte in der Hauptversammlung über das zurück liegende Vereinsjahr: Kassierer Walter Zähringer, Monika Faller, Wolfgang Zettl (beide Beisitzer), Brigitte Kerger (Elternbeirat), Geschäftsführer Uli Pfeiffer, Andrea Saier (Beisitzer), Wulf Schmidt (stellvertretender Vorsitzender) und Vorsitzender Heinz Kaiser (von links). Foto: Martha Weishaar

BONNDORF. Das Hauptaugenmerk des Tagesgeschäftes für den Vorstand sowie die Geschäftsführung der "Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Südschwarzwald e.V." liegt auch zwei Jahre nach der Fusion der Lebenshilfe Hochrhein und Hochschwarzwald noch in der Optimierung der Organisation. Dies wurde im Rahmen der Hauptversammlung in den Räumen der Sparkasse beim Bericht des Geschäftsführers Uli Pfeiffer deutlich. Heinz Kaiser, Vorsitzender des Vereins, attestierte diesem ein äußerst engagiertes Wirken.

Die beiden einstigen Vereine zusammenzubringen, in dem großen Gebiet von Neustadt über Bonndorf und Waldshut bis Bad Säckingen alle Mitarbeiter kennen zu lernen, aus Strukturanalysen die Erkenntnis für notwendige Verbesserungsprozesse einzuleiten, Schnittstellen zu verbessern und die interne Kommunikation fachlich zu bündeln waren Schwerpunkte der Arbeit des Geschäftsführers im zurückliegenden Vereinsjahr.

In der Frühförderung sieht Uli Pfeiffer einen starken Bedarf der Lebenshilfe, wenngleich diese hinsichtlich der Finanzierung ein "heißes Eisen" sei: "Wenn die Frühförderung nicht gut aufgestellt ist, kann die Lebenshilfe wackeln", sagte er.


Großen Wert legt der Geschäftsführer auf regelmäßigen Kontakt zu den 365 Mitgliedern, deren Anzahl er noch steigern möchte. "Die Lebenshilfe ist als Elternverein entstanden. Dieser Gedanke und ein Wirgefühl sollten weiter bewahrt werden", appellierte er.

Lebenshilfe sieht einen großen Bedarf an Frühförderung


Neu installiert wurde ein Familienlotse, bei dem fortan alle Fragestellungen und Problemlösungen gebündelt sind. Ein monatlicher Rundbrief an sämtliche Mitarbeiter soll die interne Kommunikation verbessern. Dank finanzieller Förderung durch die "Aktion Mensch" können überdies wohnortnah Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche angeboten werden. In vier Jahren sollte sich dieses Angebot selbst tragen, die ersten Erfahrungen sehen sehr gut aus, erklärte der Geschäftsführer.

Im Ausblick auf die nahe Zukunft stellt sich für Pfeiffer die Frage: "Was müssen wir tun, damit Inklusion gelingt?" Eine allgemein gesellschaftliche Unterstützung für Behinderte sollte zur Selbstverständlichkeit werden. Damit würden sich auch die Aufgaben der Lebenshilfe verändern. Wulf Schmidt, stellvertretender Vorsitzender, erinnerte bei der Gelegenheit daran, dass der Blickpunkt der Lebenshilfe von Anfang an auf ehrenamtliche Mitarbeit und Solidarität gerichtet war: "Wir wollen in die Gesellschaft hinein wirken und Behinderte nicht an Spezialisten abschieben."

Wichtiges Aufgabengebiet der Geschäftsführung ist ferner eine regelmäßige Liquiditätserfassung und entsprechende -planung, da insbesondere die Zuweisung von Zuschüssen großen Schwankungen unterliegt. Pflegesätze wurden nach Verhandlungen mit den Landkreisen leicht erhöht und mit der Einsparung einer Stelle in einem Kindergarten weitere Kosten gesenkt.

Ein Jahresumsatz von knapp 1,5 Millionen Euro mit einem Verlust von 26 000 Euro zeige hier tatsächlich Handlungsbedarf auf, wie aus dem Bericht von Kassierer Walter Zähringer hervorging. "Wir müssen aus den roten Zahlen herauskommen", sagte der Kassierer und mahnte eine Überprüfung kostendeckender Bereiche an. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass der "Turnaround" geschafft sei und man beruhigt in die Zukunft schauen könne.

Die Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Südschwarzwald e.V. zählt 365 Mitglieder. 50 hauptamtliche und 200 ehrenamtliche Mitarbeiter geben Menschen mit Behinderung sowie ihren Angehörigen bedarfsorientierte Hilfestellung.

In Bonndorf bietet die Lebenshilfe in Räumlichkeiten des Gesundheitszentrums Frühförderung und Therapien für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderung sowie einmal monatlich zur Entlastung der Eltern im Freizeitclub ein Freizeitprogramm für behinderte Kinder an.  

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