
Mitgliederversammlung
– Badische Zeitung

Fusion brachte eine Menge Arbeit
BONNDORF. Der Verein „Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung – Südschwarzwald e.V.“, der durch die Fusion der einst selbstständigen Vereine am Hochrhein und im Hochschwarzwald entstanden ist, hielt in der Sparkasse in Bonndorf seine Hauptversammlung ab.
Georg Riesterer, Vorstandsmitglied der Sparkasse, hieß die Mitglieder und den Gesamtvorstand willkommen. Heinz Kaiser, 1. Vorsitzende des Vereins, eröffnete die Versammlung. Insgesamt gehören dem Verein 450 Mitglieder an.
Walter Zähringer, Kassierer des Vereins, lieferte ein umfangreiches Zahlenwerk als Bilanzübersicht. Die Bilanzsumme mit 1,162 Millionen Euro und einer Eigenkapitalquote von 70 Prozent verdeutlicht neben der satzungsgemäßen, wertvollen Arbeit für die Allgemeinheit die wirtschaftliche Bedeutung des Vereins. Bei Aufwand und Ertrag fallen besonders gestiegene Personalkosten ins Gewicht. Dass Spenden und Zuschüsse weniger üppig als im Vorjahr zu Buche schlagen, nannte auch der Geschäftsführer Uli Pfeiffer ein gesellschaftliches Phänomen und eine Tatsache, die auch anderen Vereinen zu schaffen mache. Zudem muss die „Lebenshilfe“ versuchen, neue Mitglieder zu bekommen, um dem Rückgang, überwiegend durch Todesfälle, gegensteuern zu können. Jener unterstrich, dass das vergangene Geschäftsjahr arbeitsintensiv gewesen und von den Folgearbeiten der Fusion geprägt war. Es galt Namen, Standorte, unterschiedliche Gepflogenheiten und
Arbeitsabläufe, beispielsweise die Zeiterfassung, aus bisher zwei Systeme zu harmonisieren und auf zukunftsfähige, sinnvolle Beine zu stellen. Man nutzte die Chance zur Modernisierung, wo immer es Sinn machte. Es seien neue Standards in der Technik eingeführt und Arbeitsflüsse beschleunigt worden, um am Ende eine höhere Arbeitszufriedenheit bei den rund 50 Mitarbeitern und 150 ehrenamtlich arbeitenden Personen erzielen zu können. Dazu habe man „Geld in die Hand“ nehmen müssen, das sich nach Schulungen und Neueinstellungen erst mittelfristig in höherer Effizienz, besserer Betreuung und wirtschaftlichen Erfolgen rechnen werde. Mit der sogenannten persönlichen Budgetierung, anzuwenden bei individuellen Einzelfällen, werde die sonst übliche finanzielle Betreuung und Geldhoheit auf den Menschen mit Behinderung übertragen. Diese völlig neue Möglichkeit habe man inzwischen im Angebot. Für die nächsten drei Jahre werden die Fusionsfolgen noch beschäftigen, das Dienstleistungsangebot sei zu erweitern, die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt zu optimieren und technische Investition (Software) müssen umgesetzt werden. Hochwertige Leistungen werden in absehbarer Zeit auch davon abhängen, ob der Antragsteller eine Mitgliedschaft vorweisen kann. Die Rechnungslegung sowie die Geschäftsführung des Vereins wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Reiner und Stärk geprüft. Joachim Stärk erklärte das Ergebnis mit: „Keine Einwendungen, was dem bestmöglichen Testat entspricht.“