Kinder an Klettergerüst
Hilfseinsatz für Ecuador

Hilfseinsatz für Ecuador

– Südkurier

Der erste Tag der mündlichen Abiturprüfungen bedeutete noch vor zwei Jahren für die daran nicht beteiligten Schüler, einen freien Tag genießen zu können. Erstmals im vergangenen Jahr war dies anders: Die Hochrhein-Gymnasiasten der Klassenstufen 5 bis 10 und der Kursstufe 1 gingen außerhalb der Schule arbeiten, im Rahmen der Aktion „Tag für Atacames.

Das Schulprojekt dient dazu, den Kinderhort casa del nino in Atacames (Ecuador) zu unterstützen. Nach dem großen Spendenerfolg 2011 erlebte diese Idee jetzt ihre Neuauflage. Jeder Schüler musste sich für diesen Tag einen Mini-Job suchen und den erarbeiteten Anerkennungsbetrag für das Schulprojekt des Hochrhein-Gymnasiums spenden. Erneut waren familiäre Kontakte wichtig, wurden Beziehungen im Freundeskreis genutzt, galt es, Eigeninitiative zu zeigen. Florian Tröndle aus Birndorf musste nicht lange suchen. Im landwirtschaftlichen Betrieb seines Onkels Günter Tröndle in Birkingen fand er eine sinnvolle Beschäftigung. Hier war er mit seinem Großvater Otmar Tröndle unterwegs auf der Kuhweide, wechselte Batterien für die Elektrozäune aus und arbeitete im Kuhstall. Großes Interesse für diese Arbeiten bescheinigte ihm sein Opa.

Im Frühförderzentrum Lebenshilfe Südschwarzwald verbrachten Leonie Giebels und Hanna Lechner viele Stunden des Aktionstages. Sie waren bei einzelnen Therapiestunden dabei, bekamen Einblicke in die wichtige Arbeit der Förderung entwicklungsverzögerter Kinder und halfen selbst mit, spieltherapeutisches Material zu erstellen. Leonie und Hannah gestalteten farbige Thementücher, welche dringend gebraucht würden, wie die Leiterin des Zentrums in Tiengen, Christine Lechner, versicherte.
Max Staudenmaier blieb in Dogern und arbeitete in der dortigen Metzgerei Winkler. Sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit zeigte sich Metzgermeister Markus Winkler. Beim Produzieren von Grillspießen stellte sich Max vor, wie es wohl wäre, länger in diesem traditionellen Handwerk tätig zu sein. Es machte ihm sichtbar Spaß. Und so brachte der „Tag für Atacames“ 2012, wenn er sinngerecht genutzt wurde, mehrere positive Effekte: Etwa 800 Schüler hatten Gelegenheit, unterschiedlichste Arbeitswelten außerhalb der Schule zu erkunden.
Durch eigene Tätigkeiten erarbeitete Anerkennungsbeiträge fließen auf das Spendenkonto des Kinderhortes in Ecuador und werden zu einem Teil auch für ein Hilfsprojekt in unserer Region eingesetzt.


Fotos:
- Schüler Max Staudenmaier bei der Arbeit in der Metzgerei Winkler in Dogern.
- Schüler Florian Tröndle mit Kälbchen im Kuhstall in Birkingen.
- Die Schülerinnen Leonie Giebels (links) und Hanna Lechner im Frühförderzentrum Tiengen.
(Bilder und Texte: Matthias Sochor)

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